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Babys im ersten Jahr

In diesem Artikel geht es darum, was man bei Babys im ersten Jahr beachten sollte. Die Schwangerschaft ist eine manchmal schwierige, in jedem Fall aber aufregende Zeit: Die angehenden Mütter verändern sich zusehends, ihr Körper und ihre Psyche stellen sich auf die Ankunft des neuen Erdenbürgers ein. Spätestens wenn das Kind auf der Welt ist verändert sich auch für die Väter so einiges: Vorbei die Zeiten, in denen Ausschlafen oder ein gemütlicher Abend auf dem Sofa oder im Kino problemlos möglich waren. Nun heißt es windeln, füttern und bespielen im Akkord. Aber keine Sorge: Ein Kind zu haben ist nicht nur anstrengend, es bereichert und verändert das Leben auf unterschiedlichste und häufig wundervolle Weise.

Gerade im ersten Lebensjahr gibt es viel zu erleben und zu lernen für Baby und auch Eltern. Plötzlich stellen sich Fragen, die man zuvor nur milde belächelt hat: Ist es normal, dass das Kind Tag und Nacht verwechselt? Braucht ein Baby außer Milch eigentlich noch andere Nahrungsmittel? Und wie transportiert man das kleine Bündel eigentlich am besten?

In den nächsten Abschnitten finden Sie die wichtigsten Informationen rund um Babys erstes Jahr. Erfahren Sie, was Ihr Kind während seiner ersten Monate eigentlich alles leistet, wie Sie ihm bei seiner Entwicklung helfen können, was es benötigt und woraus Sie getrost verzichten können.

Babys im ersten Jahr – Entwicklungsstadien

Kaum etwas ist so spannend wie mitzuverfolgen, wie sich Ihr Baby mit jedem Tag entwickelt. Tatsächlich passiert jeden Tag etwas Neues, mit jedem Tag lernt Ihr Baby ein Stückchen mehr, sich in der noch neuen und ungewohnten Welt zurechtzufinden. Es lernt seinen Körper kennen, seine Umwelt, lernt wie man greift, wie man spricht und dass Mama und Papa nicht nur fürs Essen, sondern auch für die Unterhaltung und das Liebhaben zuständig sind.

Natürlich möchte jede Mutter und jeder Vater wissen, ob sich ihr bzw. sein Kind „normal“ entwickelt. Aber: Jedes Baby ist anders und so verwundert es nicht, dass sich auch jedes Baby anders entwickelt. Die einen kommen mit Zähnen auf die Welt, die anderen wiederholen bereits mit sechs Monaten erste Worte und wieder andere krabbeln gar nicht erst, sondern erkunden ihre Welt gleich auf zwei Beinen. Die Frage nach der Normalität ist also prinzipiell schwer zu beantworten. Kinderärzte sind sich aber zumindest darüber einig, was Babys bestimmter Altersstufen im Durchschnitt bereits können. Alle Angaben zu Entwicklungsstufen sind also Durchschnittsangaben, von denen jedes Kind ein bisschen abweichen kann. In den folgenden Abschnitten haben wir für Sie zusammengetragen, was Babys bis zum dritten, sechsten, neunten und zwölften Lebensmonat in der Regel bereits können und kennen.

Babys im ersten Jahr

Babys im ersten Jahr ©iStockphoto/4774344sean

Babys im ersten Jahr – Babys bis drei Monate

Die ersten drei Monate sind möglicherweise die schwierigsten sowohl für das Baby als auch für die Eltern. Alles ist neu und aufregend, Eltern und Kind müssen sich erst aneinander gewöhnen. Die ersten drei Monate sind es auch, in denen sich viel für das Baby verändert: Nachdem es in den ersten Tagen nach der Geburt etwas an Gewicht verloren hat, erreicht es etwa am 9. Tag wieder sein Geburtsgewicht und nimmt von da an stetig zu. Der erste von mehreren Wachstumsschüben findet etwa in der fünften Woche statt: In dieser Phase schreien viele Kinder und sind sehr unruhig. Nicht nur weil sie in sehr kurzer Zeit sehr schnell wachsen, sondern auch weil zu dieser Zeit erste Wahrnehmungsveränderungen auftreten, die das Baby verunsichern und ängstigen.

Übrigens: Es stimmt nicht, dass Neugeborene noch nicht richtig sehen können. Sie sind lediglich kurzsichtig, was sich aber im Laufe der nächsten Wochen und Monate ändert. Babys lernen relativ schnell einen Blickkontakt zu halten und lächeln Bekannte und Fremde gleichermaßen an. Anfangs ist vor allem interessant, was sich bewegt: Gegenstände und Personen werden mit den Augen verfolgt. Etwa ab dem 2. Monat werden Lichtquellen sehr interessant, ab dem dritten Monat beginnt Baby voller Neugier, seinen eigenen Körper zu entdecken. Bis zum dritten Monat sollte es in der Lage sein, seine Hände vor der Brust zusammenzubringen. In Bauchlage lernt es auch schnell den Kopf zu heben und sich dabei auf die Unterarme zu stützen. Erstes Plappern setzt in der Regel erst nach dem dritten Monat ein. Bis dahin verständigt sich der Säugling mittels Schreien und Quengeln.

Babys bis sechs Monate

Nach dem dritten Lebensmonat beginnt ein neuer Entwicklungsabschnitt: Die Wahrnehmung und Motorik von Babys verändert und verbessert sich, sie werden mobiler und reagieren viel mehr auf ihre Umwelt als zuvor. Schon im vierten Monat zeigt Ihnen Ihr Winzling, was er schon alles kann: In Bauchlage hebt er Kopf und Schultern an, jetzt möchte er alles entdecken und überall dabei sein. Schnell wird er auch versuchen sich herum zu rollen. Hier gilt erhöhte Vorsicht: Auf keinen Fall darf ihr Nachwuchs nun allein liegen, schon gar nicht auf der Wickelunterlage – die Gefahr eines Sturzes ist sonst sehr hoch. Mit dem Herumrollen und Aufstützen wird die gesamte Muskulatur gekräftigt. Im Ergebnis lernt der Säugling bis zum sechsten Lebensmonat, selbständig zu sitzen. Auch Strecken ist eine neue Lieblingsbeschäftigung vieler Babys: Dabei greifen sie nun gern nach Objekten, die sie nach kurzer Betrachtung schnurstracks in den Mund stecken. Überhaupt muss nun alles mit dem Mund erkundet werden. Wenn Ihr Baby dabei mehr sabbert als sonst ist das kein Grund zur Sorge. Bis zum sechsten Monat sollten sich nun auch die ersten Zähnchen ankündigen.

Aber Ihr Baby kann jetzt noch mehr: Sein Magen wächst, es muss weniger häufig gestillt werden und nun ist auch die Zeit der Beikost gekommen. Ein Anzeichen dafür, dass nun zugefüttert werden kann ist übrigens der nachlassende Reflex, einen Löffel mit der Zunge aus dem Mund zu schieben. Und nicht nur das Essen klappt nun besser, auch das Spielen und Plappern gehört jetzt zu Babys Lieblingsbeschäftigungen. In dem Alter beschäftigen sich Kinder gern mit sich selbst, sie entdecken das Ursache-Wirkungs-Prinzip. Ihre Lieblingsgeräusche wiederholen sie nun mit Begeisterung. Aber auch ihr Verhalten gegenüber Fremden ändert sich: Vertraute Personen begrüßt Baby nun mit Strampeln und Lachen, während es bei Fremden misstrauischer wird und im Zweifelsfall zu schreien beginnt.

Babys bis neun Monate

Zwischen dem sechsten und neunten Monat macht Baby weiter große Fortschritte: Es erkundet seine Umwelt intensiv und mit allen Sinne, es beginnt zu krabbeln und zieht sich überall hoch, bis zu den ersten Schritten dauert es nicht mehr lange.

Noch mehr als in den Monaten zuvor untersucht der Säugling nun alles, was er in die Finger bekommt: Alles wird angeschaut, befühlt und in den Mund gesteckt. Gegenstände können nun sicher gegriffen und von einer in die andere Hand genommen werden. Auch der Bewegungsradius Ihres kleinen Sonnenscheins wird nun größer: Babys in diesem Alter rollen sich gern herum und können so leicht die ganze Wohnung durchqueren. Nun beginnen auch die ersten Versuche, sich auf allen Vieren fortzubewegen: Nachdem Baby sich auf Hände und Knie gestützt und das Gleichgewicht gefunden hat, beginnt die Zeit des Krabbelns. Manche Kinder überspringen diese Phase allerdings auch und ziehen sich gleich an allem was verfügbar ist hoch, um auf beiden Beinchen die Welt zu erkunden. Was Babys dieses Alters in jedem Fall können: Sie sitzen frei, können ihren Kopf kontrollieren und sich im Sitzen vor und zurück beugen.

Für das Kind ist diese Zeit spannend, aber auch mit Schmerz und Angst verbunden: Nicht nur dass jetzt die ersten Zähnchen durch den Kiefer brechen, viele Babys reagieren nun deutlich ängstlicher als zuvor. Insbesondere wenn sie ihre Eltern nicht mehr sehen und sich andere Menschen, zum Beispiel ein Babysitter, um sie kümmern, ist das Drama manchmal groß.

Mit der Zeit wird Baby auch immer mehr plappern, es kann nun schon Töne und Silben endlos lange wiederholen. Auch sein Verständnis wächst, es weiß sehr genau, was einige Bezeichnungen bedeuten – und testet auch schon einmal aus, wie weit es gehen kann.

Babys bis zwölf Monate

Bis zum Ende seines ersten Lebensjahrs geschieht noch viel: Das Baby wird langsam zum Kleinkind, sein Geburtsgewicht hat es mittlerweile mehr als verdoppelt und bis zum ersten Geburtstag ist es im Schnitt auch stolze 25 Zentimeter gewachsen. Aber nicht nur das: Es begreift immer mehr von seiner Umwelt und erkundet sie nun auch aktiv.

Die meisten Babys versuchen bis zu ihrem ersten Geburtstag, frei zu stehen und zu laufen. Ihre ersten Schritte gehen sie dabei noch auf Zehenspitzen, sie müssen erst ein Gefühl dafür entwickeln, wie man einen Fuß richtig aufsetzt. Ihr Unabhängigkeitsdrang beschränkt sich aber nicht nur auf die Art ihrer Fortbewegung: Ihr Baby wird nun vermehrt selbst essen und trinken wollen. Aber Achtung: Noch findet nicht jeder Löffel Brei in den Mund und die Tasse, die schon selbständig gehalten werden kann, wird nun gern und mit Absicht auf den Tisch geknallt.

In dieser Phase ist es sehr wichtig, dass sie mit Ihrem kleinen Liebling viel sprechen: Schauen Sie mit ihm Bilderbücher an, geben Sie alles und jedem einen Namen. Ihr Kind versucht jetzt sie nachzuahmen, die ersten Wörter sprudeln nun aus ihm heraus. Mit dem Sprechen kommt auch das Verständnis: Das Baby kann nun schon einfachen Anweisungen folgen – oder sich ihnen bewusst widersetzen. Jetzt nämlich entwickelt sich langsam seine Persönlichkeit, es beginnt sich zu behaupten und kann selbständig und bewusst Kontakt zu anderen aufnehmen oder abbrechen. Jetzt ist auch die Zeit, Ihrem kleinen Liebling liebevoll aber nachdrücklich Grenzen zu setzen.

Baby Ernährung

So viele Diskussionen es über Babys auch gibt, in einem sind sich alle Beteiligten einig: Muttermilch ist die beste Nahrung, die ein Säugling bekommen kann. Sie enthält alle wichtigen Nahrungsbestandteile in genau der richtigen Zusammensetzung. Muttermilch ist sehr nahrhaft, neben etwa 4 Gramm Fett pro 100 ml beinhaltet sie auch viel Eiweiß und Milchzucker. Was viele nicht wissen: Muttermilch schmeckt nie gleich, ihr Geschmack verändert sich mit den Nahrungsmitteln, die die Mutter zu sich nimmt. Wenn ein Baby gestillt wird, trinkt es also nicht tagein tagaus immer das gleiche, es erlebt vielmehr eine unglaubliche Geschmacksvielfalt.

Zu Beginn müssen Babys alle zwei bis vier Stunden gefüttert werden. Nach einigen Wochen entwickelt Baby ein Gespür für die Tageszeit. Nun können die Fütterintervalle tagsüber kürzer und nachts länger werden. Übrigens: Außer bei großer Hitze oder Krankheit benötigt ein Säugling während der Stillzeit keine weitere Flüssigkeit.

Was aber, wenn nicht (mehr) gestillt werden kann? Für diese Fälle hält der Handel die sogenannte Pre-Nahrung bereit, eine Milchfertignahrung, die die Muttermilch vollständig ersetzen kann. Vom Nährwert ist sie ihrem natürlichen Vorbild sehr ähnlich. Trotzdem sollte wenn möglich nicht auf das Stillen verzichtet werden, da Muttermilch auch die Abwehrkräfte des Säuglings stärkt und das Allergierisiko senken kann.

Etwa ab dem 5. Lebensmonat kann mit der Zugabe von Beikost wie etwa zerdrückten Bananen, geriebenen Äpfeln o.ä. begonnen werden. Mit der Zeit können immer mehr Lebensmittel Babys Speiseplan ergänzen, nur auf Vollmilch und scharfe Gewürze sollte vorerst verzichtet werden. Wer den Herstellern von Gläschenbrei nicht traut, kann die Beikost auch ganz einfach selbst herstellen. Anregungen dafür gibt es in tausendfacher Ausführung im Internet und im Buchhandel.

Baby Pflege

Wirft man einen Blick in die Supermarktregale mit Babyartikeln kommt leicht der Gedanke auf, ein Baby müsse von Anfang an mit unzähligen Pflegeprodukten versorgt werden. Tatsächlich ist die Babypflege weitaus unkomplizierter und günstiger als man angesichts der Massen an Pflegeprodukten denkt. Baden sollte man Neugeborene beispielsweise nur dann, wenn es wirklich notwendig ist, dann aber ohne Zugabe von Schaumbädern oder Seifen. Die riechen zwar gut, richten aber eher Schaden an: Die Talgproduktion der Haut kommt erst nach dem dritten Monat in Gang, die Badezusätze würden die durch Harn und Stuhl sowieso schon strapazierte Haut nur austrocknen und noch mehr strapazieren. Zu beachten ist auch: Der Nabel fällt nach etwa vier bis zehn Tagen ab. Bis dahin besteht ein größeres Entzündungsrisiko, gerade wenn Babys dann schon gebadet werden sollen. Geht es nicht anders, sollte der Nabel nach dem Bad in jedem Fall gut abgetrocknet und desinfiziert werden.

Auch teure Cremes und Lotions sind eigentlich nicht notwendig. Was Baby braucht ist eine Wundschutzcreme, Babyöl und eine Wetterschutzcreme, die die empfindliche Haut schützt. Beim Wickeln haben sich Feuchttücher als hilfreich erwiesen. Von Puder raten Kinderärzte mittlerweile ab: Wenn er feucht wird neigt er zum Klumpen, was die Haut reizt. Generell gilt: Ist das Baby nicht wund, braucht es auch keine besonderen Pflegeprodukte.

Die Wickelzeit nutzen Eltern gern, um sich ausgiebig um ihren Sprössling zu kümmern. Gut so: In dieser Zeit säubert man das Kind nicht nur, man beschäftigt sich auch damit. Es bietet sich beispielsweise an, Ihren Sonnenschein zu massieren, um Bauschmerzen oder Verdauungsprobleme zu lindern. Die sanften Berührungen schaffen Vertrauen und Nähe, was Eltern und Kind gut tut.

Babykleidung

Bereits in der Schwangerschaft fängt es an: Freunde, Verwandte und Bekannte bringen freudestrahlend unzählige Kleidungstücke für das Neugeborene. Aber was und wie viel benötigt ein Baby eigentlich? Worauf kann verzichtet werden? Und welche Größe ist die Richtige?

Babykleidung sollte generell frei von Chemikalien sein, am besten eignen sich Textilien mit dem Ökosiegel. Als Material eignet sich Baumwolle hervorragend: Sie ist atmungsaktiv, strapazierfähig und pflegeleicht. Als sehr empfehlenswert gelten auch Kleidungsstücke aus Wolle oder einem Woll-Seide-Gemisch, das allerdings eher im höherpreisigen Segment zu finden ist. Kunstfasern sind weniger gut geeignet: Da sie meist nicht atmungsaktiv sind, schwitzt das Baby schnell darin und fühlt sich unwohl.

Babykleidung sollte leicht anzuziehen und frei von Schnüren oder Bändern sein, in denen sich Baby verheddern kann. Gerade für Neugeborene gilt: Die Kleidung sollte nicht zu groß sein. Eine zu große Mütze oder Kapuze kann beispielsweise über das Gesicht rutschen und die Atmung behindern. Die richtige Kleidergröße findet sich leicht: Die Körperlänge ist ausschlaggebend dafür. Neugeborene tragen meist die Größe 50/56, Einjährige etwa die Größe 80/86.

Babys benötigen viele Kleidungsstücke, da sie im Zwiebelprinzip angezogen werden. Zur Ausstattung gehören Strampler, Hemdchen, Höschen, Shirts, Jacken, Hosen, Strümpfe, Mützen und für die kalte Jahreszeit Handschuhe und Tücher. Da Babys häufig umgezogen werden müssen, sollte von allem reichlich vorhanden sein. Was Babys nicht benötigen sind Schuhe: Zwar wärmen Babyschuhe gerade im Winter die kleinen Füße, Strümpfe und eine Decke sind dafür aber ebenso gut geeignet. Auch wenn Kinder zu laufen beginnen, benötigen sie noch keine Schuhe: Mediziner weisen immer wieder darauf hin, dass Kinder das Laufen am besten barfuß erlernen. Lauflernschuhe sind eine Erfindung der Schuhindustrie und nicht nur nicht notwendig, sie können dem Fuß auch schaden.

Babyspielzeug

Das richtige Spielzeug für ein Baby zu finden ist gar nicht so einfach: Verwandte und Bekannte überhäufen es meist von Geburt an mit allerhand gut gemeinten Spielzeugen. Prinzipiell sollte Spielzeug alters- und entwicklungsgerecht ausgewählt werden. Nur: Welches Spielzeug eignet sich für welches Alter?

Einen guten Anhaltspunkt geben die Spielzeuge selbst: Auf ihrer Verpackung findet sich meist eine Altersangabe, die bei der richtigen Auswahl helfen kann. Ansonsten gilt: Orientieren Sie sich bei der Spielzeugauswahl daran, was das Baby jetzt schon kann. Ab 3 Monaten beginnt es beispielsweise damit, zu greifen und Dinge aktiv mit allen Sinnen zu entdecken. Greifhilfen, Beißringe, Rasseln und dergleichen sind hier also weitaus besser geeignet als der zehnte Teddybär. Aber Vorsicht: Baby wird alles in den Mund nehmen, das Spielzeug sollte also weder Chemikalien und Weichmacher enthalten noch sollte der Speichel Farbe oder andere Bestandteile lösen. Da Kinder anfangs eher kräftige Farben sehen können, bieten sich Spielzeuge in kräftigen Farben, die Babys Interesse wecken, an.

Immer gut sind Spielzeuge, die einen Trainingseffekt bieten: Wenn das Kind greifen lernt, sind Activity Center und alle Greifspielzeuge sinnvoll, wenn es langsam krabbelt, hat es vielleicht Spaß an Spielzeugen, denen es hinterher krabbeln kann. Immer beliebt bei Kindern, die gerade laufen lernen: Ein Spielzeug, das sie hinter sich her ziehen können.
Generell gilt: Ein Babyspielzeug sollte robust und (ab)waschbar sein, Alltagsgegenstände sind meist am interessantesten. Achten Sie darauf, dass das Spielzeug keine Kleinteile enthält, die verschluckt werden können. Haustiere eignen sich für Babys als Spielkameraden eher weniger, andere Kinder dafür umso mehr.

Baby auf Reisen

Natürlich wollen auch mit Baby Besorgungen erledigt werden und die Sonne lockt zum Spaziergang im Park. Schnell stellt sich da die Frage: Wie soll das Baby transportiert werden? Und ab wann kann man damit eigentlich verreisen?

Die Wahl des Transportmittels richtet sich ganz nach den Vorlieben der Eltern: Kinderwagen oder Maxi Cosi, Babytrage oder Tragetuch, alles ist möglich. Angehende Eltern sollten keine der Möglichkeiten von Anfang an ausschließen sondern am besten alle einmal ausprobieren um so herauszufinden, was am besten zu ihnen passt. Ein Tragetuch beispielsweise wird mittlerweile sehr gern und häufig genutzt, weil das Baby darin in einer anatomisch korrekten Haltung ganz nah am Körper getragen werden kann. Es sollte beim Tragetuch lediglich darauf geachtet werden, dass Rücken und Kopf des Babys durch eine entsprechende Wickeltechnik gut gestützt werden.

Wer dem Tuch nicht traut, aber trotzdem unabhängig vom Kinderwagen sein will, ist vielleicht mit einer Babytrage am besten bedient. Auf dem Bauch oder Rücken trägt man damit das Baby in einem stabilen Gestell. Gurtsysteme verteilen die Last gleichmäßig. Babytragen und Tragetücher können bereits bei Neugeborenen zum Einsatz kommen. Ergänzt werden sie beispielsweise durch Tragejacken, die für den Gebrauch der Tragen optimiert wurden.

Unter den Kinderwagen gibt es unzählige Ausführungen, sie unterscheiden sich sowohl in Stil als auch in Bauart. Einige Kinderwagen sind sehr leicht und flexibel, andere geländegängig, wieder andere voll gefedert und sehr komfortabel, aber schlecht zu transportieren. Welches Modell in Frage kommt, hängt in erster Linie vom Geschmack und den Gewohnheiten der Eltern ab.

Übrigens: An die frische Luft kann man mit einem gesunden Baby bereits kurz nach der Geburt gehen. Selbst längere Flugreisen sind für Babys ab einer Woche unbedenklich. Bei längeren Autofahrten sollten immer wieder Pausen eingelegt werden, um Babys Rücken zu entlasten. Bei Autofahrten gilt natürlich auch immer: Anschnallen nicht vergessen und den Airbag abschalten, wenn die Babyschale auf dem Beifahrersitz befestigt wird.

Baby Gesundheit

Kaum etwas erregt die Gemüter von Eltern und Großeltern so stark wie Babys Gesundheit. Auf jedes noch so kleine Anzeichen einer möglichen Erkrankung wird geachtet. Vor allem beim ersten Kind reagieren Eltern häufig mit Unsicherheit oder gar Panik, sobald es ihrem kleinen Liebling nicht gut geht. Was man sich aber immer wieder ins Gedächtnis rufen sollte: Kinderkrankheiten gehören zum Großwerden dazu, kein Kind ist davor gefeit. Und nicht jedes Fieber ist gleich ein Indikator für eine schwere Erkrankung: Vielleicht ist es einfach der erste Zahn, der das Fieber auslöst.

Wenn es um Babys Gesundheit geht, kommt man um das Thema Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen nicht herum. Die wichtigsten Informationen dazu finden Sie in den folgenden Abschnitten. Auch zu den wichtigsten Kinderkrankheiten und den ersten Zähnchen haben wir einige Informationen für Sie zusammengetragen. Also: Bewahren Sie die Ruhe, informieren Sie sich und suchen Sie sich einen Kinderarzt, dem Sie vertrauen – dann kann Ihrem kleinen Liebling eigentlich gar nichts mehr passieren.

Baby Vorsorgeuntersuchungen

Die erste Untersuchung, der sich ein Baby unterziehen muss, ist die U1: Sie wird direkt nach der Geburt durchgeführt. In ihrem Rahmen wird überprüft, ob das Baby die Geburt gut überstanden hat. Ebenfalls untersucht werden etwa Atmung, Herztätigkeit und Reflexe.

Die zweite Vorsorgeuntersuchung, U2, findet in der ersten Woche nach der Geburt statt. Reflexe und das Knochengerüst stehen nun im Mittelpunkt der Betrachtung. Für einen Stoffwechseltest wird etwas Blut aus der Ferse entnommen. Wenig später, in der 4. bis 6. Woche nach der Entbindung, findet die U3 statt. Kopf und Hüfte sind es diesmal, die für den Arzt von Interesse sind.

Die motorische Entwicklung wird in der U4, die im 3. bis 4. Monat stattfindet, getestet. Zudem sucht der Kinderarzt nach Anzeichen von Entwicklungsstörungen. Im 6. bis 7. Monat überprüft der Arzt in der U5 den Entwicklungsstand des Babys. Für Außenstehende wirkt diese Untersuchung, als ob der Arzt mit dem Baby spielt. Tatsächlich überprüft er so, ob das Baby bereits greifen und sich aufrichten kann, ob es den Blickkontakt hält usw.

Die letzte Vorsorgeuntersuchung im ersten Lebensjahr ist die U6, die im 10. bis 12. Monat stattfindet. Auch hier wird überprüft, ob sich das Kind altersgerecht entwickelt. Alle Ergebnisse werden in das Vorsorgeheft eingetragen, das Eltern bei der Geburt ihres Kindes erhalten. Die nächste Untersuchung, U7, findet erst gegen Ende des zweiten Lebensjahres statt.

Baby Impfungen

Impfungen sind für viele Eltern ein rotes Tuch: Sie stellen den Vorteilen, die die prophylaktischen Impfungen verschaffen, möglichen Impfschäden gegenüber und sprechen sich offen gegen Impfungen aus, zumal viele ernste Krankheiten als ausgerottet gelten. Ganz so leicht sollte man es sich bei dem Thema aber nicht machen: Nicht umsonst erarbeitet in Deutschland die ständige Impfkommission (STIKO) einen Impfplan, der von den meisten Ärzten befürwortet wird. Dieser Impfplan zielt auf eine Grundimmunisierung ab, mit der man seinem Baby die häufigsten (Kinder)Krankheiten ersparen kann.

Gemäß dem Impfplan der STIKO erfolgt die erste Impfung im 3. bis 4. Lebensmonat: Es handelt sich dabei um eine Sechsfachimpfung gegen Tetanus, Diphterie, Poliomyelitis, Hepatitis B, Hib und Keuchhusten. Wiederholt werden muss die Impfung nach einem Monat, zwei Monaten und nach einem Jahr um einen dauerhaften Impfschutz zu erhalten. Die Tetanus- und Diphterie-Impfung sollte im 5. bis 6. Lebensjahr aufgefrischt werden.

Gegen die Kinderkrankheiten Masern, Mumps und Röteln hilft die entsprechende Dreifachimpfung, die mit 11 bis 14 Monaten durchgeführt werden sollte. Mit der Wiederholung der Impfung nach einem Jahr besteht ein dauerhafter Impfschutz.

Ob eine Impfung durchgeführt wird oder nicht liegt im Ermessen der Eltern, zur Pflicht gehören Impfungen nicht. Eltern sollten in jedem Fall die Risiken gegen die Vorteile der Impfungen abwägen und verantwortungsbewusst im Interesse ihrer Kinder entscheiden.

Kinderkrankheiten

Unter Kinderkrankheiten versteht man im Allgemeinen hoch ansteckende Infektionskrankheiten, die vorrangig im Kindesalter auftreten. In der Regel sind Menschen, die einmal an einer Kinderkrankheit erkrankt sind, danach lebenslang immun und können sich nicht noch ein zweites Mal damit anstecken. Stecken sich Erwachsene mit Kinderkrankheiten an, verlaufen sie meist heftiger als bei Kindern. Zu den bekanntesten Kinderkrankheiten zählen Masern, Röteln, Mumps, Scharlach, Keuchhusten und Windpocken.

Masern werden durch das Masernvirus hervorgerufen und durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Gegen die hochgradig ansteckende Krankheit, die in manchen Fällen tödlich verlaufen kann, ist ein Impfstoff vorhanden. Zu erkennen sind Masern an weißen Belägen mit rotem Hof auf den Wangeninnenseiten.

Auch Röteln werden durch Viren und Tröpfcheninfektion übertragen. Die grippeähnlichen Symptome gehen einher mit einem hellrosa Ausschlag, der nach einigen Tagen von selbst wieder verschwindet.

Mumps, auch Ziegenpeter genannt, geht vor allem mit einer Schwellung im Gesichtsbereich, vor allem der Ohrspeicheldrüsen, und Schmerzen beim Kauen einher. Auch diese Kinderkrankheit ist eine Virusinfektion, gegen die man impfen kann.

Scharlach ist eine virale Infektion, die mit Antibiotika behandelt werden kann. Typisch sind grippeähnliche Symptome in Verbindung mit einer himbeerroten Zunge und einem roten Ausschlag am Körper.

Wie eine gewöhnliche Erkältung beginnt der Keuchhusten, allerdings verschlimmert sich der Husten im Krankheitsverlauf. Da der meist sehr zähe Schleim nicht abgehustet werden kann, kommt es zum Erbrechen. Keuchhusten ist eine bakterielle Infektion, die mit Antibiotika behandelt werden kann.

Windpocken sind eine hoch ansteckende Kinderkrankheit, die durch Viren ausgelöst wird. Sie gehen vor allem mit einem roten Ausschlag einher, aus dem sich nach kurzer Zeit Bläschen entwickeln. Nach etwa 2 Tagen verkrusten die Bläschen, es kommen aber immer neue hinzu. Als besonders schlimm wird häufig der starke Juckreiz empfunden, der damit einhergeht. Kratzen sollte man trotzdem nicht, es können sonst unschöne Narben zurückbleiben.

Babys im ersten Jahr – Die ersten Zähne

Zähne zu bekommen ist natürlich keine Krankheit, kann aber durchaus zu Unwohlsein und Schmerzen beim Baby führen. Beginnt ein Kind zu zahnen, ist dies manchmal mit Fieber und einer generell gereizten Stimmung verbunden. Kein Wunder: Der Kiefer tut weh, das Zahnfleisch ist geschwollen, alles juckt und drückt. Es gilt aber auch hier: Jedes Kind ist anders. Während die einen unter Fieberschüben und großen Schmerzen leiden, zeigen die anderen überhaupt nicht an, dass sie einen Zahn bekommen.

Babys Zähne entwickeln sich bereits in der Schwangerschaft, bei der Geburt sind sie in den meisten Fällen aber noch im Kiefer versteckt. Der erste Zahn bricht im Durchschnitt im sechsten Monat durch, meist ist es ein Schneidezahn im Unterkiefer. Jeden Monat kommt nun ein neuer Zahn hinzu. Ein durchschnittliches Kind hat mit einem Jahr demzufolge sechs Zähne. Vollständig ist das aus 20 Zähnen bestehende Milchgebiss etwa im Alter von 3 Jahren.

Sobald die ersten Zähnchen da sind, müssen sie auch gepflegt werden. Hilfreich sind hier Babyzahnbürsten. Ihr Kind wird es Ihnen danken: Die sanft massierende Zahnpflege hilft auch, das gereizte Zahnfleisch zu beruhigen. Zu den Hilfsmitteln, die das Zahnen erleichtern, zählen beispielsweise gekühlte (nicht gefrorene!) Beißringe. Sind die Schmerzen allzu groß hilft auch ein Zahnungsgel aus der Apotheke, das die betroffenen Stellen leicht betäubt.

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