Grillzeit – Würstchenzeit!
Würstchen gehören zu den beliebtesten Lebensmitteln in Deutschland und haben es auch über die Grenzen der Bundesrepublik hinweg zu Weltruhm gebracht. Mittlerweile sind Wiener Würstchen, Frankfurter oder die gute alte Bratwurst fast überall bekannt und auch Touristen stürzen sich voll Heißhunger auf die Produkte deutscher Metzger. Was hat es aber mit den Würstchen auf sich? Und vor allem was steckt drin?
Betrachtet man eine Wurst im Querschnitt, ist von dem ursprünglichen Fleisch nicht mehr viel zu sehen. Fast alle Würstchen haben nämlich gemein, dass sie aus gehacktem Fleisch bestehen, allein die Zusammensetzung wechselt. Ergänzt durch verschiedene Gewürze eignet sich fast jedes Fleisch als Basis für das sogenannte Brät. Dieses wird einfach in einen Natur- oder Kunstdarm gefüllt. Die so entstandene Wurst kann unterschiedlich zubereitet werden: Je nach Sorte wird gebraten, gebrüht, gepökelt oder geräuchert. Heraus kommt eine Vielzahl verschiedener Wurstsorten. Natürlich stammen nicht all diese Sorten aus Deutschland. Speziell luftgetrocknete Varianten stammen eher aus den südlicheren Gefilden, da in Mitteleuropa die Witterungsbedingungen diese Herstellungsform lange Zeit erschwerten. Was steckt aber drin, im schmackhaften Würstchen?
Wiener Würstchen
Beginnen wir mit dem Wiener Würstchen: Fast jeder kennt es und viele lieben es. Gerade als kleiner Imbiss für zwischendurch ist die Brühwurst mit dem einprägsamen Namen ideal. Der Ursprung der knackigen Wurst liegt im Wien des 19. Jahrhunderts. Wer aber für diese Kreation verantwortlich gewesen ist, daran scheiden sich immer noch die Geister. Was in echte Wiener hineindarf, ist jedoch klar: 50 Prozent Fleisch vom Rind, 20 Prozent Schweinefleisch (mager) und 30 Prozent Speck.
Frankfurter
Eine etwas andere Zusammensetzung weisen dagegen die Frankfurter Würstchen auf. Hält man je einen Vertreter der beiden Sorten in den Händen, taucht schnell die Frage auf, wie sich Wiener und Frankfurter unterscheiden. Hier ist vor allem der Inhalt entscheidend, denn in Frankfurter Würstchen sucht man vergeblich nach Rindfleisch. Die Frankfurter enthält zu 70 Prozent mageres Schweinfleisch und ansonsten nur Speck und Gewürze, welche dem Würstchen seinen typischen Geschmack geben. Wie das Wiener ist auch das Frankfurter Würstchen ein beliebter Imbiss, der mit Brot und Senf genossen wird.

Grillwürstchen @iStockphoto/donstock
Würstchen International
Damit ist die Vielfalt der Würste aber noch lange nicht erschöpft. Reizt besonders das Deftige und gut Gewürzte, empfiehlt sich die Debrecziner. Wie der Name bereits nahe legt, steht sie in Verbindung mit der alten österreichisch-ungarischen Monarchie, stammt aber selbst aus der Region um Debrecen. Ihr Inhalt besteht zu jeweils gleichen Teilen aus Rinder- und Schweinefleisch. Gewürzt wird mit Paprikapulver, anschließend wird die Wurst gegart und geräuchert. Die Debrecziner ist in vielen ungarischen Gerichten enthalten und erfreut sich auch weiterhin im Gebiet der ehemaligen KuK-Monarchie großer Beliebtheit.
Streit um die Bratwurst
Was ist aber mit einem der berühmtesten Exportschlager deutscher Kochkunst? Richtig, die Bratwurst darf natürlich auch nicht fehlen. Auch an dieser Stelle wetteifern vor allem zwei Vertreter geschmacklich um die Gunst der Verbraucher. Die Thüringer Rostbratwurst findet ihre erste urkundliche Erwähnung bereits im 13. Jahrhundert und ist eine Spezialität, die aus Schweinfleisch und teilweise auch aus Rindfleisch hergestellt wird. Sofern es sich um rohe Würste handelt, die weder tiefgefroren noch vorgebrüht sind, sollten diese noch am selben Tag verbraucht werden. Ihren Geschmack erhält die Thüringer Bratwurst durch die Kombination aus Kümmel, Majoran und Knoblauch. Größter Konkurrent der Thüringer Rostbratwurst ist die Nürnberger Bratwurst. Diese enthält Majoran, ist wesentlich kürzer und kleiner als eine echte Thüringer Rostbratwurst und das Brät wird in einen Schafssaitling gefüllt.