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Ökostrom Ratgeber

Als Ökostrom wird elektrischer Strom bezeichnet, der mittels der Verwendung von regenerativen Energien erzeugt wurde. Gerade in Deutschland ist der Anteil des Ökostromes am gesamten erzeugten Strom in den letzten Jahren stets gestiegen. Der Grund hierfür ist, daß die Verwendung regenerativer Energieformen seitens der Europäischen Union gefördert wird, um die Vorgaben des „Kyoto Protokolles“ zum Schutz unseres Klimas noch zu unterbieten.

Um Ihnen einen Einblick zu vermitteln, wie Ökostrom produziert wird und welche Vorteile es hat, zukünftig verstärkt Ökostsrom zu erzeugen und zu verwenden, beschäftigen sich die folgenden Abschnitte mit.

Stecker

Stecker @iStockphoto/Markus Dollinger

– Den konventionellen Methoden der Stromerzeugung, um einen Vergleich mit Ökostrom zu erleichtern.
– Mit der Möglichkeit über Windenergie elektrischen Strom zu erzeugen.
– Solarenergie und den verschiedenen Möglichkeiten über die Energie der Sonnenstrahlung Strom zu erzeugen.
– Wasserkraft und der Erzeugung von Strom mittels Wasserkraftwerken.
– Ökostrom, der mittels der Verwendung von Biomasse erzeugt wird.
– Der Möglichkeit über Erdwärme Energie zu erzeugen.
– Mit den Vorteilen der Verwendung von Ökostrom im Vergleich zu konventionellem Strom.
– Und mit der Möglichkeit als Konsument über den Wechsel des Stromanbieters Einfluß auf die zukünftige Entwicklung des Strommarktes zu nehmen.

Ökostrom

Ökostrom ©iStockphoto/a_Taiga

Die Informationen der folgenden Abschnitte basieren auf einem Stand von Mai 2009, wurden sorgfältig mittels Recherchen im Internet und entsprechender Fachliteratur zusammengetragen und werden sich hoffentlich als interessant für Sie erweisen.

Strom aus konventioneller Erzeugung

Um die wesentlichen Unterschiede zwischen Ökostrom und konventionellem Strom erkennen zu können, sollte man sich zunächst einmal betrachten, wie Strom auf konventionelle Art erzeugt wird.
So wird Strom, der über die Verbrennung fossiler Energieträger, wie zum Beispiel: Erdöl, Erdgas oder Kohle, erzeugt wird und Strom der mittels Kernkraftwerken hergestellt wird, als konventionell erzeugter Strom bezeichnet.

Hierbei wird der elektrische Strom wie folgt erzeugt:

a) Strom aus Atomkraftwerken
Die Erzeugung von Strom in Kernkraftwerken basiert auf die Spaltung radioaktiver Isotope. Bei der Spaltung der Isotope werden große Mengen an Energie in Form von Wärme frei.
Diese Wärmeenergie wird nun genutzt, um ein Wärmeträgermedium (zum Beispiel Wasser) zu verdampfen. Der Dampfstrom wird dann durch Turbinen geleitet, welche Generatoren antreiben, die letztlich den gewünschten elektrischen Strom erzeugen.

Vorteile von Atomkraftwerken sind, daß sich sehr große Mengen an Strom kontinuierlich erzeugen lassen und daß im Betrieb keine gasförmige Emissionen, wie zum Beispiel an dem Gas: Kohlendioxid, entstehen.

Nachteile bestehen jedoch in dem relativ hohen Sicherheitsrisiko des Betriebes von Kernkraftwerken, und der problematischen Entsorgung der anfallenden atomaren Abfälle.
Bezüglich des Sicherheitsrisikos sei hier nur an die Katastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986 erinnert unter dessen Folgen die Menschen in der Region bis heute zu leiden haben.

b) Stromerzeugung über fossile Energieträger
Das Grundprinzip, Strom über fossile Energieträger zu erzeugen, basiert auf der Verbrennung dieser Energieträger bei der wiederum Wärmeenergie frei wird.
Diese Wärmeenergie wird analog zur Stromerzeugung in Kernkraftwerken genutzt, um ein Wärmeträgermedium zu verdampfen und letztlich mittels des Dampfstromes wieder Generatoren zu Stromerzeugung anzutreiben.

Vorteile dieser Methode der Stromerzeugung sind, daß sich der Strom kontinuierlich erzeugen läßt und ggf. das im Falle von Kohle als Energieträger, dieser Rohstoff zum Teil im eigenen Land gewonnen werden kann.

Nachteile sind allerdings, daß fossile Energieträger weltweit zunehmend knapper und somit auch teurer werden und somit eine Energieversorgung über fossile Energieträger irgendwann nicht mehr möglich sein wird. Zudem fallen bei der Verbrennung fossiler Energieträger immer auch schädliche gasförmige Emissionen, wie beispielsweise CO2, an, die negative Einflüsse auf unsere Umwelt und unser Klima (globale Erwärmung) haben.

Ökostrom aus Windkraft

In Deutschland wird inzwischen ein nicht unerheblicher Teil des Gesamtstromes aus Windenergie erzeugt. So werden laut Zahlen des „Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit“ jährlich bereits mehr als 30.000 Gigawattstunden Strom mittels Windkraftanlagen erzeugt.

Das Prinzip der Stromerzeugung über Windenergie basiert auf der Umwandlung von Energieformen. Da Wind nichts weiter ist als Luft, die sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegt, und Luft aus Molekülen (hauptsächlich Sauerstoff- und Stickstoffmolekülen) besteht, die über eine Masse verfügen, ist der Wind bereits eine Energieform. Bewegt sich eine Masse mit einer bestimmten Geschwindigkeit spricht man von der „kinetischen Energie“. Diese kinetische Energie des Windes wird mittels der Rotoren von Windkraftanlagen umgewandelt in Rotationsenergie, da die Rotorblätter eine Welle in Rotation versetzen. Diese Welle treibt in der Gondel einer Windkraftanlage nun einen Generator an, der die Rotationsenergie letztlich in elektrischen Strom umwandelt, der in das öffentliche Netz eingespeist werden kann.

Während man in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, als der Boom der Windenergie begann, noch hauptsächlich einzeln stehende Windkraftanlagen vorfand, werden Windkraftanlagen in der heutigen Zeit zumeist in sogenannten Windparks errichtet, da man auf diese Weise u.a. logistische Vorteile bei der Wartung der Windkraftanlagen hat. Ein neuer Trend geht in die Errichtung sogenannter „Offshore Windparks“, also Windparks, die im Meer errichtet werden, da dort zum Einen sehr viel Platz zur Verfügung steht und zum Anderen, weil dort im Durchschnitt mehr Wind vorliegt.

Die Vorteile der Erzeugung von Strom aus Windenergie liegen vor allem darin, daß bei Windkraftanlagen im Betrieb keinerlei schädlichen Emissionen anfallen, und das der Rohstoff: „Wind“ stets kostenlos zur Verfügung stehen wird und somit keine Verknappung des Energieträgers zu befürchten ist.

Ein wesentlicher Nachteil der Nutzung der Windenergie ist, daß Wind nicht stetig ist. So gibt es immer wieder Zeiten, in denen zu wenig Wind weht oder auch Zeiten in denen der Wind so stark ist, daß Windkraftanlagen aufgrund der hohen mechanischen Belastung abgeschaltet werden müssen. Es ist somit noch keine konstante Stromversorgung über Windenergie möglich. Es wird jedoch daran gearbeitet, verbesserte Speichermöglichkeiten für Strom zu entwickeln, so daß es diese Problematik zukünftig eventuell nicht mehr geben wird.

Solarstrom

Neben der Windenergie ist in Deutschland die Solarenergie eine der bedeutendsten regenerativen Energieformen zur Erzeugung von elektrischem Strom. Mittels der energiereichen Strahlung unserer Sonne kann man zum Einen auf direktem Wege mittels Photovoltaikanlagen Strom generieren oder den Strom zum Anderen über den Umweg der Erzeugung von Wärmeenergie in sogenannten „Solarthermischen Kraftwerken“ erzeugen.

Bei der Stromerzeugung über Photovoltaikanlagen wird der „photovoltaische Effekt“ genutzt, der besagt, daß die Energie der Sonnenstrahlung ausreichend ist, um Elektronen aus einem Gitterverband zu lösen.
Umgesetzt wird dieses Prinzip mittels Solarmodulen (Solarzellen) die einen Verbund von unterschiedlich dotierten Halbleitermaterialien darstellen, wobei in einer der Dotierungen ein Elektronenüberschuß in der Gitterstruktur vorliegt und in der anderen Dotierung ein entsprechender Elektronenmangel. Werden nun mittels des „photovoltaischen Effektes“ Elektronen aus der Dotierung mit dem Elektronenüberschuß aus dem Gitterverband gelöst, können diese Elektronen in der anderen Dotierung freie Plätze in der Gitterstruktur einnehmen. In der Grenzschicht zwischen beiden Dotierungen fließt hierbei elektrischer Strom, den sich der Mensch nutzbar machen kann.

Da sich die Stromerzeugung mittels Photovoltaikanlagen auch in Regionen, die man als eher sonnenarm bezeichnen kann, lohnt, ist diese Art der Stromerzeugung über Solarenergie in Deutschland die gängigste Methode.

In Regionen, in denen die durchschnittliche Sonnenscheindauer und -intensität hoch genug ist, ist auch der Betrieb von solarthermischen Kraftwerken wirtschaftlich. Bei diesen Sonnenkraftwerken werden prinzipiell zunächst die Sonnenstrahlen gebündelt, über die entstehende Wärmeenergie ein Wärmeträgermedium erhitzt, welches ein Fluid (zum Beispiel: Wasser) verdampft, um mit dem Dampfstrom Turbinen anzutreiben, die über Generatoren letztlich den gewünschten elektrischen Strom erzeugen. Dieses Prinzip wird in unterschiedlichen Typen von solarthermischen Kraftwerken umgesetzt. In Spanien wurde beispielsweise vor einiger Zeit ein sogenanntes Parabolrinnenkraftwerk in Betrieb genommen, in dem die Sonnenstrahlung in Parabolrinnen, die computergesteuert stets zur Sonne ausgerichtet werden, gebündelt werden. Im Brennpunkt der Rinnen sind Rohrleitungen verlegt, durch die das Wärmeträgermedium fließt und hierbei durch die gebündelten Sonnenstrahlen stark erhitzt wird.

Die Vorteile der Stromerzeugung über Solarenergie sind vor allem:
– Daß im Betrieb von Solaranlagen keinerlei Emissionen anfallen, die für unsere Umwelt und unser Klima schädlich sind.
– Und daß diese Energiequelle der Menschheit kostenlos und zeitlich fast unbegrenzt zur Verfügung stehen wird.

Als Nachteil der Stromerzeugung mittels der Energie der Sonne, kann man den immer noch recht hohen Aufwand für die Herstellung von Photovoltaikanlagen (Solarzellen) nennen.

Umweltfreundlicher Strom aus Wasserkraft

Die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft ist eine regenerative Energieform, die bereits längere Zeit von der Menschheit genutzt wird. So wird zum Beispiel in Deutschland seit längerer Zeit eine relativ konstante Menge an elektrischem Strom aus Wasserkraft erzeugt. Laut Angaben des „Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit“ schwankt die mittels Wasserkraft erzeugte Menge an Strom seit 1970 jährlich rund um 20.000 Gigawattstunden.

Dies ist schon eine beträchtliche Strommenge, die in Deutschland allerdings auch nicht mehr in signifikantem Maße ausgebaut werden kann, da die meisten Ressourcen erschöpft sind. Weltweit gesehen läßt sich die Nutzung der Wasserkraft zur Erzeugung von Strom jedoch noch beträchtlich ausbauen.

Das grundsätzliche Prinzip der Stromerzeugung über Wasserkraft liegt darin, daß die Bewegungsenergie (kinetische Energie) von fließendem Wasser über Turbinen in Rotationsenergie umgewandelt wird und über die rotierenden Turbinen Generatoren zur Stromerzeugung angetrieben werden.

Umgesetzt wird dieses Prinzip in:

a) Laufwasserkraftwerken
Bei Laufwasserkraftwerken wird der natürliche Fluß des Wasser genutzt, der zum Beispiel in Flüssen in Gebirgsregionen gegeben ist, indem einfach Turbinen ins Wasser verbracht werden. Diese Anlagen sind recht simpel und kostengünstig in der Errichtung, liefern oft allerdings auch nur geringe Mengen an Strom.

b) Staudämme und Wehre
Bei Staudämmen und Wehren wird mittels baulicher Maßnahmen quasi ein künstlicher Wasserfluß erzeugt. So werden bei Staudämmen Flüsse aufgestaut und das Wasser nur in einem kontrolliertem Maße wieder abgegeben. Zwischen dem Oberlauf und dem Unterlauf von Staudämmen werden hierbei die Turbinen zur Stromerzeugung geschaltet. Die Errichtung von Staudämmen oder Wehren erfordert natürlich einen zum Teil recht großen baulichen Aufwand, die Strommengen, die mittels solcher Wasserkraftwerke erzeugt werden können, sind jedoch in der Regel auch sehr groß.

c) Gezeitenkraftwerke
Bei Gezeitenkraftwerken wird der Wasserfluß genutzt, der beim Zu- bzw. Ablauf des Wassers in Küstenregionen entsteht, in denen es einen relativ großen Tiedenhub (= Unterschied zwischen dem Wasserstand bei Ebbe und bei Flut) gibt.

Wesentliche Vorteile der Nutzung der Wasserkraft bestehen darin,
– daß im Betrieb der Anlagen keine schädlichen Emissionen frei werden und
– daß der Rohstoff zur Energieerzeugung (Wasser) kostenlos und dauerhaft zur Verfügung steht.

Ein großer Nachteil der Wasserkraftnutzung zur Stromerzeugung besteht darin, daß die Errichtung großer Wasserkraftwerke in der Regel auch mit großen Einschnitten in die Natur verbunden ist. Deshalb sind bereits in der Planungsphase solcher Wasserkraftwerke etwaige ökologische Folgen zu berücksichtigen, damit zum Beispiel nicht ganze Landstriche austrocknen oder die Existenz ganzer Tierarten bedroht wird.

Ökostrom aus Biomasse

Unter Biomasse sind in diesem Zusammenhang Pflanzen gemeint, die geeignet sind, um daraus für den Menschen nutzbare Energie zu produzieren. Da sowohl Pflanzen als auch Bäume innerhalb relativ kurzer Zeit wieder nachwachsen können, spricht man auch von nachwachsenden Rohstoffen, aus denen man:
– Wärmeenergie zum Beheizen von Gebäuden,
– Biokraftstoffe zum Antrieb von Fahrzeugen und auch
– elektrischen Strom erzeugen kann.

Die Verfahrensweise aus Biomasse elektrischen Strom zu erzeugen ähnelt der konventionellen Stromerzeugung über fossile Energieträger. In Biokraftwerken wird die jeweilige Biomasse (Biogas oder feste Biomasse, wie zum Beispiel Altholz) verfeuert. Mittels der hierbei entstehenden Wärmeenergie wird ein Wärmeträgermedium erhitzt und über Wärmetauschsysteme ein Fluid (zum Beispiel: Wasser) verdampft.
Der Dampfstrom wird dann wieder genutzt, um Turbinen in Rotation zu versetzen und letztlich somit den gewünschten elektrischen Strom zu erzeugen.

Die Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung zählt deshalb zu den regenerativen Energien, weil die Rohstoffe innerhalb relativ kurzer Zeit nachwachsen, also „erneuerbar“ sind und uns in einer bestimmten Menge stets zur Verfügung stehen werden. Wie groß die Menge an Biomasse ist, die zur Umwandlung in verschiedene Energieformen zur Verfügung steht, hängt von der zur Verfügung stehenden Anbaufläche für Energiepflanzen ab. In Ländern wie Deutschland, die nur über begrenzte Flächen verfügen, kann somit nur eine relativ geringe Menge an Biomasse erzeugt werden und, wenn die Verwendung dieser Energieform ausgebaut werden soll, sind somit Importe aus dem Ausland notwendig.

Da die Biomasse zur Überführung in Energie zumeist verfeuert werden muß, fallen im Betrieb von Biokraftwerken leider auch Emissionen, zum Beispiel an dem Gas Kohlendioxid, an und die Verwendung von Biomasse ist somit nicht ganz so umweltfreundlich wie dies bei anderen regenerativen Energieformen der Fall ist. Da bei der Erzeugung der Biomasse die jeweiligen Pflanzen jedoch während des Wachstums über die Photosynthese in der Atmosphäre vorhandenes Kohlendioxid binden und beim Verwertungsprozeß anschließend nur unwesentlich mehr an Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt, als zuvor gebunden wurde, spricht man auch von einer „klimaneutralen“ Methode der Energieerzeugung.

Die Vorteile gegenüber der Verwendung von Biomasse im Vergleich zur Verwendung fossiler Energieträger liegen somit zum Einen in der reduzierten Emission an Kohlendioxid und zum Anderen darin, daß Biomasse, anders als fossile Energieträger, in einer bestimmten Menge stets zur Verfügung stehen wird.

Sauberer Strom aus Erdwärme

Bei der Nutzung der im Inneren der Erde vorliegenden Wärme wird in Abhängigkeit der Tiefe, aus der die Erdwärme gewonnen und genutzt wird, unterschieden zwischen:
– Oberflächennaher Geothermie, bei der die Erdwärme der oberen Erdschichten bis rund 200 Metern Tiefe genutzt wird und der
– Tiefengeothermie, bei der entweder die Erdwärme von sehr tiefen Schichten der Erde genutzt wird oder aber geologische Anomalien, wie Heißwasseraquifere als Wärmelieferant genutzt werden.

Während man die oberflächennahe Geothermie hauptsächlich dazu nutzt, um Wärmeenergie zum Beheizen von Gebäuden zu gewinnen, kann man die Tiefengeothermie aufgrund des relativ hohen Temperaturniveaus auch zur Erzeugung von elektrischem Strom nutzen. Voraussetzung ist, daß ein ausreichend hohes Temperaturniveau vorliegt, um ein Fluid (zum Beispiel: Wasser) zu verdampfen, um den Dampfstrom zum Antrieb von Turbinen zu nutzen.

In Deutschland wird die Erdwärme hauptsächlich über die oberflächennahe Geothermie zum Beheizen von Gebäuden genutzt. Vor allem in Ländern, in denen man geologische Anomalien vorfindet, hat die Geothermie zur Erzeugung von elektrischem Strom jedoch durchaus eine hohe Bedeutung.

Ein Vorteil der Geothermie ist, daß uns die Erde im Erdinneren fast unbegrenzt zur Verfügung stehen wird. Der Grund hierfür ist, daß die Wärme im Erdinneren in der Hautsache aus Restwärme aus der Entstehungszeit der Erde besteht und aus radioaktiven Zerfallsprozessen im Inneren der Erde resultiert, die auch als „natürliche Radioaktivität“ bezeichnet wird. Da diese radioaktiven Zerfallsprozesse stetig stattfinden, kann auch die Wärme im Inneren der Erde nicht als Energiequelle versiegen. Ein weiterer Vorteil im Falle der Stromerzeugung mittels Erdwärme ist, daß wiederum keine schädlichen Emissionen frei werden, die unsere Umwelt und unser Klima belasten könnten.

Nachteile sind, daß man die Geothermie zur Stromerzeugung nur in Regionen wirtschaftlich nutzen kann, in denen:
– geologische Anomalien vorliegen oder
– in denen bereits in relativ geringen Erdtiefen relativ hohe Temperaturen vorliegen.

Insgesamt betrachtet ist die Nutzung der Erdwärme eine sehr interessante regenerative Energieform, die sich der Mensch dort, wo es wirtschaftlich Sinn macht, auch nutzen sollte.

Ökostrom im Vergleich zu konventionellem Strom

Die wesentlichen Vorteile von Ökostrom verglichen mit Strom, der über Atomkraftwerke oder Kraftwerken, die auf der Verbrennung fossiler Energieträger basieren, erzeugt wird, sollten bereits aus den letzten Abschnitten hervorgegangen sein. Sprich bei der Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen fallen weniger schädliche Emissionen an und es ist keine Verknappung der jeweiligen Energieträger zu befürchten.

Was diese wesentlichen Vorteile genau für uns bedeuten, soll in diesem Abschnitt einmal dargelegt werden.

a) Geringerer schädlicher gasförmiger Emissionen
Die meisten Wissenschaftler halten den durch die Menschheit forcierten Ausstoß an sogenannten Klimagasen, wie zum Beispiel dem Gas: „Kohlendioxid (CO2)“, für die wesentliche Ursache der derzeit stattfindenden globalen Erwärmung. Diese globale Erwärmung hat für das Leben auf unserer Erde sehr ernste Konsequenzen. So ist zukünftig beispielsweise häufiger mit extremen Hitzewellen zu rechnen, durch die ganze Landstriche austrocknen können, wodurch erhebliche Einbußen in der Landwirtschaft zu befürchten sind. Außerdem fordern extreme Hitzewellen in der Regel immer auch menschliche Todesopfer, wie dieses beispielsweise bei der Hitzewelle im Jahre 2003 der Fall war, bei der laut Angaben des „nationalen französischen Institutes für Gesundheit und medizinische Forschung (INSERM)“ mehr als 10.000 Menschen ihr Leben ließen. Zudem muß, bedingt durch die globale Erwärmung, zukünftig häufiger mit extremen Wetterlagen, wie sehr schweren Stürmen oder Überschwemmungen, gerechnet werden.

Um diese und weitere zum Teil katastrophale Folgen der globalen Erwärmung zumindest etwas einzudämmen, ist es wichtig, daß weltweit die Emissionen an Klimagasen deutlich gesenkt werden.

b) Dauerhaft zur Verfügung stehende Energieträger
Die Tatsache, daß keine Verknappung von alternativen Energieträgern, wie Wind, Sonnenstrahlung oder Erdwärme, zu befürchten ist, verschafft gerade rohstoffarmen Ländern, wie Deutschland, eine gewisse Unabhängigkeit von Rohstofflieferungen aus dem Ausland. So ist zu befürchten, daß aufgrund der immer knapper werdenden Ressourcen an Erdöl, Erdgas oder auch Kohle, die Preise für diese Rohstoffe noch erheblich steigen werden, so daß die finanzielle Belastung irgendwann einfach zu hoch werden wird.

Deshalb ist es gerade für Länder, wie Deutschland, sehr sinnvoll verstärkt auf regenerative Energien zu setzen, um nach und nach die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit fossiler Energieträger zu minimieren und um langfristig eine Energieversorgung zu erreichen, die auf stets kostenlos im eigenen Land verfügbaren Energieträgern basiert.

Stromtarif wechseln, Ökostrom wählen und den Strommarkt beeinflussen

Daß man in der heutigen Zeit seinen Anbieter für Strom bequem und einfach wechseln kann, ist wohl den meisten Menschen bekannt. Mittels des Wechsels des Stromanbieters bzw. des Stromtarifes hat man jedoch zusätzlich noch einen gewissen Einfluß auf die zukünftige Entwicklung des Strommarktes.

So bieten sehr viele Stromanbieter auch verschiedene Tarife an, bei denen man u.a. wählen kann, wie hoch der Anteils des Stromes sein soll, der über regenerative Methoden erzeugt wurde (Ökostsrom).

Wer seinen Stromanbieter bzw. seinen Stromtarif wechseln möchte, der sollte sich im Rahmen eines Preisvergleiches auch einmal etwas mit der Herkunft des Stromes befassen und nach Möglichkeit Ökostrom bevorzugen. Hierdurch übt man als Konsument einen Einfluß auf die Einkaufspolitik der jeweiligen Stromanbieter aus und trägt bei der Wahl von Ökostrom mit dazu bei, daß regenerative Energieformen auch zukünftig weiter gefördert werden, was für unsere Umwelt und für das Leben zukünftiger Generationen nur sinnvoll sein kann.

Vergleichen kann man verschiedene Stromtarife am Schnellsten und Einfachsten, indem man im Internet einen „Stromtarifrechner“ nutzt. Für einen Tarifvergleich benötigt man lediglich seine Postleitzahl und den Jahresverbrauch an Strom in Kilowattstunden, den man am Besten seiner letzten Stromabrechnung entnimmt.

Diese Angaben muß man in das Online Formular des Tarifrechners eingeben und innerhalb kurzer Zeit erscheint eine Liste mit den regional verfügbaren Stromanbietern und deren Preisen. Diese Auflistung sollte man sich genau betrachten und nicht nur die Endpreise, sondern auch die Vertragsbedingungen studieren und nach Möglichkeit auch einen Blick auf die Herkunft des Stromes werfen. In der Regel findet man im Rahmen eines solchen Tarifvergleiches auch einen Anbieter, der den Strom oftmals deutlich günstiger liefern kann. Zudem findet man im Normalfall auch einige Ökostrom Tarife, die im übrigen keinesfalls teuerer sein müssen.

Möchte man dann seinen Anbieter für Strom wechseln, braucht man dem gewünschten Anbieter nur ein Vertragsformular zukommen lassen, welches man sich meistens direkt online downloaden kann. Mit diesem Schritt ist der Wechsel zum neuen Anbieter bereits eingeleitet, der dann in der Regel alle weiteren Schritte (zum Beispiel die Kündigung des alten Vertrages beim alten Anbieter) übernimmt.

Abschließend sei jedem Haushalt empfohlen, einmal einen oben beschriebenen Tarifvergleich durchzuführen. Denn zum Einen kann man durch einen Wechsel des Stromanbieters oftmals wirklich gutes Geld sparen und zum Anderen kann man, sofern man Ökostrom bevorzugt, auch noch aktiv Einfluß auf die zukünftige Entwicklung des Strommarktes nehmen und somit einen verantwortlichen Umgang mit unserer Umwelt pflegen.

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