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So klappt der Einstieg ins Kindergartenleben

So manchen Eltern wird es mulmig im Bauch, wenn sie ihre Kleinen die ersten Schritte in die Selbständigkeit gehen lassen. Der Kindergarten bedeutet einen solchen Schritt, bietet er dem Kind doch den ersten eigenen Lebensbereich, der ohne die ständige Begleitung der Eltern entdeckt werden will. Auf einen solch wichtigen Schritt sollte das Kind entsprechend gut vorbereitet werden. Doch wenn man einige wenige Aspekte beachtet, kann der Besuch des Kindergartens für alle Beteiligten als freudige Bereicherung gesehen werden.

Häufig hören die Kinder bereits vor ihrem ersten Besuch einiges über den Kindergarten. Kinder von Freunden, Nachbarn oder Familienmitglieder erzählen zumeist von verschiedenen Begebenheiten und Veranstaltungen im oder mit dem Kindergarten. Die Eltern sollten sich dabei bemühen, Fragen zum Besuch der Einrichtung freundlich, aber neutral zu beantworten. Regeln und Pflichten können dabei ebenfalls bereits erwähnt werden wie eine motivierende Erzählung zu den möglichen Lernzielen. Eine zu positive Schilderung des Kindergartenalltags in den buntesten Farben kann sich sonst in Enttäuschungen beim Kind niederschlagen.

Eine gute Vorbereitung auf den Kindergarten bieten Krabbelgruppen, Mutter-Kind-Kurse sowie die inzwischen verbreiteten Schnupperkurse in den Kindergärten selbst. Während die ersteren beiden Varianten das Kind im Umgang mit anderen Kindern vertrauter machen, kann in den Schnupperkursen der Kindergarten mit seinem Angebot, dem Alltag und seinen Regeln kennen gelernt werden. Die ersten Besuche sollten dabei eher kurz gehalten werden, damit das Kind die neuen Eindrücke schrittweise verarbeiten kann. So kann man beispielsweise Zeiträume von ein bis zwei Stunden für die ersten Besuche einplanen, die anschließend schrittweise verlängert werden.

Zumeist bietet sich die Möglichkeit, als Eltern oder Elternteil die ersten Tage stundenweise mit dem Kind in der Einrichtung zu verbringen, damit das Kind sich Schritt für Schritt mit seinem neuen Umfeld vertraut machen kann. Hat das Kind dann einen Bezug zur Erzieherin aufgebaut, kann die elterliche Bezugsperson beginnen, den Raum in immer länger werdenden Stufen zu verlassen. Die Ankündigung, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückkehrt, lehrt das Kind bereits Zuverlässigkeit und Sicherheit, nicht alleine gelassen zu werden. Bei großem Trennungsschmerz kann ein Spielzeug oder ein vertrauter Gegenstand der Bezugsperson (kleines Stofftier, Kuscheltuch, Mamas Schal) die Wartezeit ein wenig erträglicher gestalten.

Kindergarten

Kindergarten ©iStockphoto/Anatoliy Samara

In den ersten Wochen des Kindergartenbesuchs sollten für den Nachmittag die aufregenden Aktivitäten gering gehalten werden. Dem Kind bietet sich eine solch ungewohnte Vielfalt an Reizen, dass es sich sonst bisweilen schwer tut, diese zu verarbeiten. Nicht selten wird ein Kind durch eine solche Reizüberflutung (auch durch zusätzliche große Aktivitäten) nervös und neigt zu hyperaktivem Verhalten.
Das Vertrauensverhältnis zur Betreuungsperson sollte langsam ausgebaut werden, was in dem Kind Sicherheit und Selbstbewusstsein fördert. Auch vertraute Kinder in der Kindergartengruppe können hilfreich sein, was nach der Anfangszeit durch gegenseitige Besuche der kleinen Freunde im privaten Rahmen noch verstärkt werden kann. So können sich erste Freundschaften bilden, die das Kind auch in der späteren Zeit deutlich stärken.

Ist die Eingliederung in den Kindergartenalltag gut gelungen, werden Eltern auch auf die ersten Widerstände beim Kind stoßen. Sätze wie „das machen wir im Kindergarten anders“ sollten akzeptiert, gleichzeitig die Unterschiede zwischen Kindergarten und Elternhaus erklärt werden, damit das Kind auch die Differenzierung lernt. Sollten jedoch gravierende Unterschiede oder gar Meinungsverschiedenheiten zu grundlegenden Erziehungsfragen auftreten, sollte das offene Gespräch mit dem Erziehungspersonal gesucht werden.

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