Was kann man gegen Schnarchen machen?
Manche beschreiben das Schnarchen als das Geräusch einer rostigen Säge, die ganze Wälder abholzt, andere erinnert es eher an das Knattern eine altersschwachen Maschine. Schlussendlich ist es jedoch egal, mit was sich das Geräusch vergleichen lässt, denn alle sind sich darin einig, dass es enorm störend ist. Nicht wenige Ehepartner bestehen aus diesem Grund auf getrennte Schlafzimmer und niemand kann es ihnen verübeln, werden sie doch sonst Nacht für Nacht um den Schlaf gebracht. Doch müssen es gleich getrennte Schlafzimmer sein? Nein, natürlich nicht. Es gibt viele wirksame Mittel gegen das Schnarchen, die auch ohne eine räumliche Trennung auskommen.
Schnarcher rauben nicht nur dem Partner den Schlaf
Das Schnarchen kann unterschiedliche Ursachen haben. Die meisten von ihnen sind harmlos, was sie aber nicht weniger störend macht. Auch sind viele Frauen vom Schnarchen betroffen und nicht nur Männer, wie es so gern geschrieben wird. Bei vielen Schnarchen ist die Zunge der Auslöser des Geräusches. Sie fällt während des Schlafes zurück und versperrt dadurch die Atemwege, dass rasselnde Schnarchen und Pfeifen beim Ausatmen ist dann die Folge. Ist es nicht die Zunge, die zurückfällt, können es die Gaumenbögen und das Zäpfchen sein, die sich in Richtung Zunge absenken und damit auch zum Schnarchen führen. Und manchmal ist es auch alles zusammen oder ein Schnupfen, eine Verkrümmung der Nasenscheidewand oder Nasenpolypen trägt Schuld an den unerwünschten nächtlichen Konzerten.
Eine Studie von Forschern der britischen „Lung Foundation“ hat ergeben, dass Schnarcher ihren Partnern durchschnittlich 1,5 Stunden Schlaf pro Nacht rauben. Von einer erholsamen Nachtruhe kann dabei also nicht die Rede sein. Aber auch die schnarchenden Personen selbst sind am Morgen nicht ausgeruht. Sie werden selbst in den Tiefschlafphasen gestört und der Schlafzyklus gerät durcheinander, was wiederum Schlafstörungen zur Folge hat. Um eine erholsame Nacht zu haben, sollte also dem Schnarchen ein Ende gesetzt werden.

Schnarchen ©iStockphoto/AnaBGD
Was hilft gegen das Schnarchen?
Wird das Schnarchen zur Belastung in der Partnerschaft oder führt es zu Schlafstörungen, sollte der erste Weg zu einem Arzt führen. Nur er kann herausfinden, ob vielleicht Polypen oder ähnliches der Auslöser für die gestörte Nachtruhe sind. Gerade in Fällen einer Schlafapnoe, also bei Atemaussetzern während des Schlafes, sollte auf keinen Fall lange selbst experimentiert, sondern umgehend ein Termin beim Arzt des Vertrauens vereinbar werden. Handelt es sich jedoch ums „normale“ Schnarchen, gibt es viele Möglichkeiten, dem Problem selbst ein Ende zu machen.
Nicht immer führt jeder Tipp auch zum Erfolg, denn wie schon erwähnt, sind die Ursachen für die Schnarchgeräusche vielfältig. Es lohnt sich jedoch, einiges auszuprobieren, denn ein erholsamer und tiefer Schlaf lässt sich durch nichts ersetzen. Und nun genug der Worte, sagen wir dem Schnarchen endlich den Kampf an!
Schnarchen – Einfache Veränderungen – große Wirkung
Es müssen nicht immer die großen Dinge sein, die eine Veränderung bewirken. Oftmals reichen schon kleine Veränderungen oder Hilfsmittel aus, um einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen. Dazu gehören:
– Schlafposition wechseln
Viele Betroffene kennen es: Geschnarcht wird vor allem dann, wenn die Person auf dem Rücken liegt. Natürlich kann der Partner nachts immer wieder mit einem Anstoßen dafür sorgen, dass der Schlaf in auf der Seite oder dem Bauch fortgeführt wird, aber eine wirkliche Lösung ist das nicht. Viel besser ist es, wenn die Schlafposition auf Dauer verändert wird. Tennisbälle, die im Rücken des Schlafoberteils eingenäht werden, haben beispielsweise schon vielen geholfen, die Rückenposition zu meiden. Alternativ gibt es auch spezielle Schlafwesten, die mithilfe eines Protektors das Schlafen auf dem Rücken verhindern.
– Allergieüberzüge bei chronischem Schnupfen
Fast jeder Mensch schnarcht, wenn er von einem Schnupfen betroffen ist. Nach ein paar Tagen ist das dann jedoch auch schon wieder ausgestanden und die Nachtruhe wiederhergestellt. Doch was ist mit denen, die unter einem chronischen Schnupfen leiden, wie er häufig bei einer Hausstauballergie vorkommt? Hier können Allergieüberzüge fürs Bett gute Dienste leisten und für eine freie Nase in der Nacht sorgen. Und wird die Atmung nicht mehr behindert, bleibt auch das Schnarchen aus.
– Kopfende am Bett erhöhen
Einige Schnarcher, und natürlich auch ihre Partner, sind froh über die Ergebnisse, die sie einfach durch eine leichte Erhöhung des Kopfteils vom Bett erzielt haben. Unser Körper sammelt über den gesamten Tag Flüssigkeit in der unseren Körperhälfte. Leben wir uns dann abends hin, verteilt sich die Flüssigkeit und das kann dazu führen, dass die Weichteile des Halses anschwellen und somit wird die Atmung erschwert. Schon eine Erhöhung von etwa 15 Zentimeter vom Kopfteil des Bettes sorgt dafür, dass die Flüssigkeit wieder abfließt und die Schwellung somit nicht auftritt.
Üben Sie sich in Verzicht
Niemand verzichtet gern auf irgendetwas. Schon gar nicht, wenn es um liebgewordene Gewohnheiten geht oder sogar um den Genuss. Bei Schnarchern kann der Verzicht allerdings viele positive Auswirkungen haben, die im Gegenzug eine erholsame Nacht ermöglichen:
– Abends auf schweres Essen verzichten
Ein schönes Abendessen im Kreis der Familie oder der Freunde ist etwas Tolles – zumindest dann, wenn auf üppige Speisen verzichtet wird. Statt Steak mit Kartoffelspalten kann auch eine Gemüsepfanne genossen werden, die nicht so schwer im Magen oder besser auch im Darm liegt. Sind diese gut gefüllt, drücken Sie Zwerchfell und Lunge nach oben und unterstützen das Schnarchen. Kein Essen schmeckt so gut, wie eine erholsame Nachtruhe sich anfühlt!
– Auf Alkohol und Schlafmittel verzichten
Mit einem Wein oder Bier den Feierabend genießen? Alkohol in Maßen ist schließlich nicht schädlich, kann sogar eine positive Wirkung haben. Ja, eigentlich schon. Wer schnarcht, sollte jedoch trotzdem darauf verzichten, denn Alkohol entspannt nicht nur den Kopf, sondern auch die Muskeln – und das führt zum Schnarchen. Eine ähnliche Wirkung haben übrigens auch Schlaf- und Beruhigungsmittel. Sie lassen dann zwar den Schnarchenden gut schlafen, machen es für den Partner aber noch schwieriger, Erholung zu finden.
– Übergewicht reduzieren
Übergewicht ist nicht nur schlecht für die Gelenke, sondern auch für den Schlaf. So können Fettpolster im Bauch dafür sorgen, dass Lunge und Zwerchfell nach oben gedrückt werden und das hat ein Schnarchen zur Folge. Auch im Rachen kommt es zu Problemen, wenn das Fettgewebe die Atemwege verengt. Es lohnt sich also nicht nur für die Gelenke und das allgemeine Wohlbefinden das Gewicht zu reduzieren, sondern auch, um endlich wieder ruhige Nächte zu verleben.
– Rauchen aufgeben
Rauchen ist ungesund, das wissen wir alle. Aber wie hängt das Rauchen mit dem Schnarchen zusammen? Ganz einfach: Rauchen setzt den Schleimhäuten zu – und zwar so sehr, dass sie anschwellen und dadurch die Atmung behindern. Darüber hinaus setzt das Rauchen einige Vorgänge in unserem Körper in Kraft, die am Ende dafür sorgen, dass der Sauerstoff nicht mehr so gut in die Zellen geleitet wird. Auch das kann zur Folge haben, dass vermehrt geschnarcht wird.
Hilfsmittel für schnarchfreie Nächte
Es will einfach nichts gegen das Schnarchen helfen? Die bisher genannten Tipps sind gut und von vielen Menschen erfolgreich getestet worden – aber leider auch kein Allheilmittel. Zum Glück gibt es noch Hilfsmittel, die dabei helfen können, das Problem zu lösen. Die Pharmaindustrie aber auch tüchtige Entwickler und Erfinder haben sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt und bieten verschiedene Produkte an. Auch die sollen nicht verheimlicht werden:
– Schnarchpflaster/Nasenpflaster
Schnarchpflaster (auch Nasenpflaster genannt), sind ein bekanntes Hilfsmittel für Schnarcher. Die Pflaster, die in Apotheken und Drogerien angeboten werden, ziehen die Nasenflügel im Schlaf sanft nach oben und öffnen damit die Atemwege. Das Pflaster wir nachts einfach über Nasenrücken und -flügel geklebt und biegt sich dann etwas nach oben. So kann leichter über die Nase geatmet werden und das Schnarchen, das über die Mundatmung herbei geführt wird, bleibt aus.
– Schnarchbandage
Eine weiteres Hilfsmittel gegen das Schnarchen ist die Schnarchbandage, die, das muss man zugeben, nicht gerade sexy oder ästhetisch ist. Diese Bandage arbeitet wieder nach dem Prinzip, dass Schnarchen nur bei offenem Mund möglich ist – also wird der Unterkiefer mit einem Gurt angehoben und so fixiert, dass sich der Mund nicht öffnen kann. Schnarchbandagen sollten daher nicht angewendet werden, wenn ein Schnupfen die Nasenatmung behindert.
– Kiefer-Protrusionsschiene
Das Zurückfallen der Zunge, was nachweislich zum Schnarchen führt, kann mit einer Kiefer Protrusionsschiene vermieden werden. Sie hält im Schlaf den Unterkiefer in einer festen Position und glaubt man den Studien, führt das bei über 50 Prozent der Schnarcher zu einer deutlichen Verbesserung.
– Gaumenspange
Ein anderer häufiger Grund fürs Schnarchen ist im Gaumensegel zu finden. Mit einer Gaumenspange kann das Gaumensegel so fixiert werden, dass sich der Luftkanal dahinter nicht schließen kann. Die Atemwege sind damit frei und das Schnarchgeräusch tritt nicht auf.
Fazit zum Schnarchen
Das Schnarchen kann, wenn es nicht medizinische Ursachen hat, auf vielfältige Arten unterdrückt werden. Welche die richtige ist, muss jedoch ausprobiert werden und oftmals dauert es lange Zeit, bis die Methode, die zum Ziel führt, gefunden ist. Auch gibt es immer neue Entwicklungen in der Forschung, die neue Möglichkeiten mit sich bringen. Spätestens dann, wenn gar kein Tipp hilft, ist ein Besuch beim Arzt und vielleicht in Folge auch in einem Schlaflabor der sinnvolle Weg. Denn schließlich geht es hier nicht nur um einen erholsamen Schlaf, sondern auch darum, eventuelle Krankheiten zu erkennen. Diese können vorliegen, wenn keine Tipps und Hilfsmittel gegen das Schnarchen helfen – und natürlich sollten sie dann auch behandelt werden. Bis dahin sind getrennte Schlafräume oder eventuell auch die Verwendung von Ohrstöpseln für den Partner eine Möglichkeit, endlich wieder durchzuschlafen und weniger zu leiden. Für den Schnarchenden selbst gibt es leider keine so einfachen Alternativen, da bedarf es etwas mehr Aufwand.