Skip to main content

Kinder und Hunde: Was Sie wissen sollten

Hunde sind die treuesten Begleiter von uns Menschen – großen wie auch kleinen. Dass sich daher jedes Kind irgendwann einmal einen Hund wünscht, ist dahingehend nur natürlich. Dass jedoch diesem Wunsch unkritisch entsprochen werden bzw. er kategorisch abgelehnt werden muss, ist indes nicht unbedingt notwendig.

Keine leichtfertigen Versprechungen und Anschaffungen

Häufig können Kinder Verbote nicht verstehen. Kommt dann noch erschwerend hinzu, dass sie sehen, wie andere befreundete Kinder scheinbar mühelos ihren Wunsch nach einem Hund durchsetzen konnten, wird es für Eltern schwer zu argumentieren. Trotzdem sollten sich Väter und Mütter bewusst sein, dass die Gefahr latent ist, auf lang oder kurz diejenigen zu sein, welche sich um den Hund kümmern werden. Das Kind wird wachsen und damit zwangsläufig andere Interessen verfolgen. Der Hund kann da schnell in den Hintergrund rutschen. Gerade in der Pubertät sind Themen wie Disko interessanter als Gassi gehen. Aber auch wenn Ihr Kind irgendwann auszieht –womöglich in ein Studentenheim – ist es unwahrscheinlich, dass es seinen Hund mitnimmt.

Anschaffungs- und Folgekosten

Hunde sind Lebewesen und sollten nicht ausschließlich unter dem Gesichtspunkt von Kosten und Nutzen betrachtet werden. Die Freude, welche sie uns bringen, lässt sich ja schwer mit den entstehenden finanziellen Belastungen aufwiegen. Trotzdem sollte dieser Aspekt nicht vollends außer Betracht gelassen werden. Gerade wenn man dem Kind zuliebe ein Tier anschaffen möchte, selbst aber weder Zeit noch Lust hat, das Kind bei der Betreuung zu unterstützen, sollte man sich diesen Schritt gut überlegen. Weiterhin werden immer wieder Folgekosten wie Tierarztbehandlungen, Futter und Steuern anfallen. Dass Ihr Kind diese von seinem Taschengeld bestreitet, ist fraglich.

Urlaub und Zeitaufwand

Auch die Unterbringung des Hundes in Ihrem Urlaub muss gewährleistet sein. Darum werden im Zweifelsfall Sie als Eltern sich kümmern müssen. Bedenken Sie dies, bevor Sie Ihrem Kind einen Hund kaufen. Aber auch in Zeiten, in denen Sie eigentlich zu Hause sind, wird es vorkommen, dass Ihr Kind ‚Urlaub‘ hat oder eben macht. Wenn es keine Lust oder viele Hausaufgaben hat oder anderweitig eingespannt ist (Instrumentenunterricht, Sport etc.), wird die Betreuung des Hundes auf sie zurück fallen.

Kind mit Hund

Kind mit Hund ©iStockphoto/sonyae

Erziehung

Genauso wichtig und zeit- und kostenintensiv ist die richtige Erziehung des Hundes. Ihn in die bestehende Familiengemeinschaft einzubeziehen und seiner Art entsprechende Verhaltensmuster verstehen und darauf richtig reagieren lernen, kann mitunter Monate dauern und den einen oder anderen Trainingsbesuch erfordern.

Vorteile

Trotz der angebrachten Skepsis sollt nicht vergessen werden, dass ein Hund für ein Kind neben viel Bewegung und Geborgenheit auch das Erlernen von Verantwortungsbewusstsein mit allen damit verbundenen Auseinandersetzungen und Erfahrungsprozessen bedeutet. Sich dem Hund zuliebe zu überwinden, auch bei Kälte und Regen Gassi zu gehen oder sich eben zu kümmern, wenn er krank ist, sind da nur einige Beispiele.

Fazit

Letztendlich ist ein Hund kein Möbelstück, welches sich ohne Weiteres anschaffen und bei Nichtgefallen wieder verkaufen lässt. Es ist ein Lebewesen, an welches sich alle Familienmitglieder emotional binden. Sind zu viele Zweifel bezüglich der optimalen Unterbringung, Pflege und Erziehung des Hundes vorhanden, sollten Sie als Eltern – auch wenn es schwerfällt – dem Wunsch Ihres Kindes nicht entsprechen. Es ist zwar eine Entscheidung gegen das Begehren Ihres Kindes, jedoch auch eine Entscheidung für den Hund. Denken Sie andererseits, dass prinzipiell alle Voraussetzungen gegeben sind, brauchen Sie sich nur noch für die geeignete Rasse, Größe etc. entscheiden.

Top Artikel in Mamis